Wer hätte das vor 10 Jahren gedacht, dass es mit dieser Branche noch mal gut ausgehen würde. 2011 feiert am ersten Messe-Abend der dmexco gefühlt jeder dritte Stand eine Party mit Live-Auftritten oder mindestens einem DJ, dazu gibt es Häppchen und Beck’s. Die Halle ist erfüllt mit einem waberndem Sound-Teppich. Feierabend. Um halb sechs.
Drei weitere Partys, die später außerhalb der Messehallen besucht werden, kannibalisieren sich nicht: Mit weniger hätte die europaweit größte Messe für Online-Marketing alle Teilnehmer (fast 20.000) auch gar nicht bespaßen können. Bleiernde Müdigkeit über den Ständen am nächsten Morgen? Kaum zu bemerken. Auch am Nachmittag des zweiten Tages sind immer noch alle Stände gut besucht.
Ich freue mich, dass es der Online-Branche so gut geht. Sogar Internet-Agenturen, die Generalisten unter den Spezialisten, lassen sich blicken. Ansonsten Partner, Kunden, potentielle Kunden, potentielle Partner. Und alle paar Meter: Ehemalige Kollegen.
Wo hat man schon sonst Gelegenheit, auf eine so hohe Schnittmenge zu treffen?
Ich rate dazu, Termine vorab nur zu avisieren („auch da?“) und Treffen lieber ad hoc vor Ort zu vereinbaren. Ansonsten hechtet man Terminen nur so hinterher. Und natürlich: Wer sich nur für sich und sein Thema interessiert, ist auf einer Fachmesse für seine Einzeldisziplin ganz sicher besser aufgehoben. Die dmexco dagegen bietet ein sehr buntes Bild der Online-Branche, mögliche Synergien müssen dort schon selbst gefunden werden.
Themen dagegen sollten vorher recherchiert werden. Was hier aber nicht ganz so einfach ist. Dass die dmexco keine Kategorie für SEO kennt, sondern nur „Suchmaschinen Marketing“, wird diverse Anbieter entsprechender Software und Dienstleistungen sicherlich gestört haben. Andere Kategorien hätten ruhig etwas mehr aufgeteilt werden können, zum Beispiel „Targeting, Tracking, Ad-Serving“. Es ist auch so schon nicht leicht, hier den Überblick zu behalten.
Aber dafür sind wir ja alle vor Ort. Und ich habe von niemandem gehört, der keinen Spaß dabei gehabt hätte. Na OK, bis auf einen. Und ganz sicher die eigenen Füße. ;-)
Da war die zur gleichen Zeit nebenan stattfindende „Zukunft Personal“ eine vergleichsweise ruhige Veranstaltung. Das mag allerdings auch an den hohen Eintrittspreisen liegen, die zumindest offiziell ab 50 Euro begannen. Sorry, liebe Werbemittel-Einsammler: Einen Eintrittspreis zu verlangen, wäre vielleicht auch für die dmexco nicht schlecht. Schon mit wenigen Euro sollten die Gänge etwas weniger gefüllt und der ein oder andere Seminarplatz noch zu kriegen sein.
26. September 2011 um 12:17
Zumindest die Richtigeren. Hier böte sich auch das Sponsoring durch Unternehmen an, zum Beispiel für Studenten. Die Eintrittskarten müssen ja nicht gleich so vergeben werden wie die für die OMClub-Party. ;-)